Nachdem mir mein Arbeitskollege schon seit Jahren von seinem Urlaub in Meran vorschwärmt, war es dieses Mal höchste Zeit auf dem Weg in die Dolomiten einen Zwischenstopp einzulegen.
Meran gilt als Ort des Genusses. Nicht nur kulinarisch, sondern auch wegen seinen wunderschön angelegten Promenaden, gemütlichen Wanderungen auf den Waalwegen und durch das vielfältige Kulturprogramm.
Umsäumt von Wein- und Obstgärten und geschützt durch die Gipfel der Texelgruppe, vereint Meran mediterranes Flair mit alpiner Herzlichkeit.
Durch die Schwangerschaft wollten wir unsere Urlaubstage ganz gemütlich verbringen und einfach die Zeit zu Zweit genießen. Was passt da nicht besser als ein Genussurlaub in Meran?
In diesem Bericht möchten wir Euch nun unsere Tipps und Erfahrungen für einen erholsamen Urlaub in Meran vorstellen.
Wo übernachten?
Nicht weit von Meran entfernt, liegt der kleine Ort Mitterplars. Das auf 400 Höhenmeter gelegene kleine Dörfchen, gehört zur Gemeinde Algund. Durch die Hanglage des Ortes hat man einen wunderschönen Blick in das Meraner Tal. Umgeben von Weinreben, Obstwiesen und Wäldern ist dieser Ort auch wesentlich ruhiger, als die 40.000 Einwohner Stadt Meran. Dennoch ist sie nur ein paar Fahrminuten mit dem Bus oder Auto entfernt.
Mitterplars oder auch Oberplars sind zudem die perfekten Ausgangsorte für gemütliche Wanderungen, wie zum Beispiel auf dem 6 km langen Algunder Waalweg.
Pension An der Linde
In Mitterplars haben wir auch eine total nette Pension gefunden – die Pension An der Linde, die von der Familie Moser geführt wird. Hier merkt man sofort, dass die Besitzer mit Herz und Seele dabei sind und die Gastfreundschaft im Blut haben.
Die Zimmer sind sehr gemütlich und großzügig. Mit einem eigenen Balkon ausgestattet kann man am Abend den schönen Blick auf das Tal genießen. Neben einem Schwimmbad, einem tollen Garten mit Liegemöglichkeiten, findet man am Morgen beim leckeren Frühstück eine sonnige Terrasse mit Panoramablick vor.
(P.S. keine Bezahlung – die Pension hat uns so gut gefallen, dass wir sie Euch hier vorstellen möchten.)
Wanderungen auf den Südtiroler Waalwegen
Was sind Waalwege überhaupt?
„Waale“ sind alte, künstlich angelegte Wasserläufe, die zum Teil noch heute der Bewässerung von Feldern und Wiesen dienen. Zur Pflege und Instandhaltung der Waale wurde ein schmaler Steg hergerichtet. Dieser wird als sogenannter Waalweg bezeichnet.
Aus diesen Pfaden entlang des Bewässerungssystems sind heute sehr beliebte Wanderwege geworden. Im Meraner Land ist die Dichte an Waalwegen besonders hoch. Sie laden zu ganz entspannten und gemütlichen Wanderungen und Spaziergängen ein.
Drei dieser Waalwege sind wir in unserem Urlaub in Meran gelaufen: der Algunder Waalweg, der Tappeiner Waalweg (Promenade) und der Marlinger Waalweg.
Algunder Waalweg
Der fünf bis sechs Kilometer lange Algunder Waalweg, zählt zu den schönsten Waalwegen im Meraner Land. Diesen wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Ausgangspunkt der Wanderung auf diesem Waalweg ist der Parkplatz bei der Töll. Da wir unsere Pension in Mittelplars hatten, sind wir direkt von dort in den Algunder Waalweg eingestiegen.
Der Waalweg verläuft oberhalb von Ober- und Mitterplars, Algund und Gratsch und bietet herrliche Ausblicke ins Etschtal.
Der Waalweg führt an Obstwiesen vorbei und bietet wunderschöne Blicke in das Tal oder auf nahegelegene Burgen. An mehreren Stationen kann man sich für 1€ einen frischen Apfelsaft der heimischen Bauern gönnen.
Da die Wege nicht sehr breit sind, muss man beim Ausweichen vor anderen Wanderern ein wenig vorsichtig sein, um nicht im Wassergraben zu landen. Am Wochenende oder an beliebten Ferienzeiten kann hier ziemlich viel los sein. Deshalb solltet ihr am Besten unter der Woche diesen Waalweg laufen. Die Fahrt mit dem Fahrrad ist auf den Waalwegen übrigens nicht gestattet.
Mit dem Blick auf Schloss Tirol gerichtet, geht es weiter durch Weinberge in Richtung Meran. Je näher man in Richtung Gratsch kommt, belgeiten einen Palmen, Zypressen, Ölbäume und Aloe Vera Bäume.
Insgesamt beträgt die Laufzeit ca. 2 Stunden.
Der Waalweg endet in Gratsch und geht über in die Tappeiner Promenade, die direkt nach Meran führt.
Tappeiner Promenade
Die Tappeiner Promenade hat eine Länge von fast 4 Kilometer und führt am Küchelberg entlang von Gratsch bis nach Meran und bietet wunderschöne Ausblicke über die Stadt und das Etschtal. Durch die kaum vorhandenen Höhenmeter (ca. 130 Hm) ist es ein wirklich gemütlicher Spaziergang.
Die Tappeiner Promenade verdankt dem Arzt und Botaniker Dr. Franz Tappeiner seinen Namen, der die Park-und Gartenlandschaft gestaltet hat. Pinien, Korkeichen, Ölbäume, Eukalyptus, Himalajazedern, Bambusarten und Magnolien, Agaven, Aloen und Feigenkakteen wachsen entlang des Pfades.
Durch die Anbindung an den Algunder Waalweg, kann man die Wanderung noch etwas ausdehnen. Wir haben unsere Wanderung von Mitterpars über den Algunder Waalweg bis hin zur Tappeiner Promenade genutzt, um noch einen Abstecher nach Meran zu machen.
Einkehrmöglichkeiten am Tappeiner Waalweg
Auf dem Spazierweg, der auch super für Familien mit Kinderwagen geeignet ist, liegen mehrere Cafés und Lokale, in denen man sich mit Südtiroler Spezialitäten stärken kann.
Wir haben uns in der Saxifraga Stubn, die eine herrliche Aussicht auf Meran hat, mit Marillenknödeln den Bauch voll geschlagen.
Abstecher nach Meran
Im Anschluss an die Wanderung lohnt sich auf jeden Fall noch ein kurzer Stadtbummel durch Meran. Doch bevor man den Weg über die Gilfpromenade in die Altstadt Merans antritt, lohnt sich vorher noch der Besuch des Pulverturms (Eintritt frei).
Am Ende bzw. am Anfang der Tappeiner Promenade befindet sich der Pulverturm, in dem im 18. Jahrhundert das Schießpulver der Stadt aufbewahrt wurde. Heute dient er als Aussichtsturm und bietet einen herrlichen Ausblick auf die Stadt.
Die Gilfpromenade hat ihren Namen von der gleichnamigen Klamm erhalten, der Passerschlucht zwischen Obermais und de Zenoberg. Die 1km lange, sonnige Promenade entlang des Flusses Passer bietet eine schöne Aussicht auf das Zentrum Merans und den wilden Fluss, der regelmäßig Kanuten anzieht.
In Meran lohnt es sich definitiv durch die Gassen der Altstadt zu schlendern, vor allem durch die Laubengasse, die im 13. Jahrhundert vom Grafen von Tirol erbaut wurde. Sie führt vom Kornplatz zur Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, die ebenfalls zu einem kurzen Besuch einlädt.
Neben ein paar Sehenswürdigkeiten, gibt es in der Altstadt Merans auch unzählige Shopping Möglichkeiten, Cafés und Bars, in denen man bei Eis oder Kaffee die müden Füße ausruhen kann.
Wer noch mehr Zeit mitbringt, der sollte unbedingt noch die Gärten des Schloss Trauttmannsdorff besuchen, in denen einst Kaiserin Sissi residierte.
Das sehr gut ausgebaute Bus und Bahnnetz in Meran ermöglicht es, nach der schönen Wanderung den Weg nicht mehr zu Fuß antreten zu müssen. Die Tickets sind übrigens im Übernachtungspreis enthalten und werden von den Unterkünften bei Ankunft ausgehändigt.
Marlinger Waalweg
Ein weiterer wunderschöner Waalweg ist der Marlinger Waalweg, den man in seinem Urlaub in Meran unbedingt mal gelaufen sein sollte. Der in etwa 12 Kilometer lange Wanderweg, ist de längste in Südtirol und führt von der Töll (Etsch-Staustufe bei Töll) oberhalb der Orte Forst, Marling, Tscherms entlang bis nach Lana.
Den Weg kann man entweder komplett bis nach Lana gehen und dort mit Bus oder Bahn zurück nach Meran fahren, oder auf der halben Strecke umkehren.
Der Marlinger Waalweg führt am Marllinger Berg entlang und bietet auch wieder tolle Blicke ins Tal. Die Bauern haben auch hier wieder ein paar Trinkstationen für durstige Wanderer aufgebaut. Für einen Euro kann man sich mit frisch gepresstem Apfelsaft erfrischen.
Einkehrmöglichkeit am Marlinger Waalweg
Am Marlinger Waalweg findet man einige nette Einkehrmöglichkeiten – im Gegensatz zum Algunder Waalweg. Eine Einkehrmöglichkeit mit schönem Blick ins Tal bietet zum Beispiel das Restaurant Schönblick.
Habt ihr schon mal Urlaub in Meran gemacht? Was sind Eure Tipps?
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Hallo ihr beiden,
wir haben auch schon mal Urlaub in der Region gemacht und können euch das Schloss Trauttmansdorff empfehlen. Das ist super romantisch und es gibt eine richtig schöne Gartenanlage.
Liebe Grüße
Jenny und Mike
Herrlich! Ich war bislang bloß 2 Mal in Südtirol. Eines der in den Dolomiten 4 Sterne Hotels hat mir auch sehr gefallen. Dieses Fleckchen Erde ist einfach immer wieder einen Ausflug wert. Meran möchte ich auch so gern einmal bereisen! Gruß, Fenja
Tolle Tipps! Ich werde die ein oder andere Sache auf meine Liste für den nächsten Urlaub packen! Ich kann sehr die Umgebung vom Hotel Eppan an der Weinstrasse empfehlen http://www.christof.it