El Nido (Palawan): Ein Reiseziel das ihr möglichst bald besuchen solltet

Winterzeit ist Urlaubszeit. Zumindest für uns, denn wir lieben es, dem Winter einige Wochen zu entfliehen und stattdessen ins Warme zu reisen.

Vergangenes Jahr waren wir unter anderem auf Palawan – einer Insel im Südwesten der Philippinen. Und dort hat es uns vor allem die Gegend um El Nido sehr angetan.

Warum das so ist und wieso ihr nicht lange warten solltet dorthin zu reisen, haben wir Euch hier zusammengefasst.

El Nido heißt übersetzt „Das Nest“. Woher der Name kommt, wird beim Blick auf die spektakuläre Lage sofort klar. Das kleine Fischerörtchen im Nordwesten von Palawan liegt idyllisch in einer Bucht – umgeben von hohen, schroffen und spektakulären Kalksteinfelsen. Wie ein Nest eben.

Als wir uns in Puerto Princesa mit ein paar philippinischen Mädels aus Manila unterhalten haben und erwähnten, dass wir über eine Woche in der Umgebung von El Nido verbringen werden,

sind diese fast ausgeflippt und haben uns unglaublich beneidet. Warum? Das haben wir dann spätestens vor Ort herausgefunden.

Der Ort hat sich mittlerweile zu dem Touristen-Spot schlechthin auf Palawan gemausert und ist Ausgangspunkt für wahnsinnig schöne Tagestouren in dem vorgelagerten Bacuit Archipel.

Dieses Archipel hat hunderte kleiner Inseln mit steilen Kalksteinfelsen, weißen Stränden, Buchten, versteckten Lagunen und einer wahnsinnigen Unterwasserwelt. Hin und wieder tauchen hier unter anderem die riesigen Walhaie auf.

Trotzdem ist El Nido in keinster Weise zu vergleichen mit den Hot-Spots in Thailand: Es reihen sich dort zwar in den ersten beiden Häuserreihen zum Strand Restaurants, Bars, Shops, Tourenanbieter und Tauchshops aneinander, aber das hält sich (noch!) alles sehr in Grenzen.

Derzeit wird El Nido hauptsächlich von jüngeren Individualtouristen besucht. Große Hotelbunker gibt es hier zum Glück noch keine.

Vor allem die absolute Traumkulisse ist das Argument für einen Aufenthalt in und um El Nido. Stellt Euch einfach Thailand vor 20 Jahren vor: Wenig Touristen, teilweise menschenleere Strände und wo ihr hinblickt eine super Umgebung.

Egal ob ihr taucht (oder eventuell vor Ort einen Tauchschein machen wollt) oder „nur“ schnorchelt: Die Unterwasserwelt bietet für jeden genügend Highlights. In den Korallengärten findet ihr von bunten Fischschwärmen, über Schildkröten, kleine Nemos, Seeschlangen und wunderschöne Seesterne wirklich alles.

Allerdings solltet ihr Euch an manchen Stellen von den unzähligen Seeigeln in Acht nehmen.

Auch über Wasser hat das Archipel genügend zu bieten: So zum Beispiel die vielen versteckten Lagunen, die nur durch tauchen durch kleine Öffnungen oder Höhlen zu erreichen sind.

Oder die unberührten Sandstrände, an die ihr mit Kajaks paddeln könnt.

Sobald die Sonne untergeht (Tipp: Sonnenuntergänge in Corong-Corong) tischen die Restaurants direkt am Strand frischen Fisch auf.

Für Nachtschwärmer gibts dann entweder Live-Musik in den Bars am Strand auf die Ohren oder schräge Töne in den zwei Karaoke-Bars Richtung Zentrum.

Das internationale, eher jüngere und hauptsächlich von Individualtouristen geprägte Publikum verbreitet hier eine sehr angenehme und ruhige Atmosphäre.

Die beste Reisezeit ist in der Trockenzeit von Anfang Dezember bis Mai.

Zwar dauert die Zeit der Taifune von Juli weg nur bis Oktober, aber es kann in den Wochen danach trotzdem zu ordentlichen Regenschauern kommen.

Und dass sich die Taifune nicht an den Kalender halten, hat erst im vergangenen Jahr der verheerende Sturm Haiyan bewiesen, dessen Auge im November ganz knapp an El Nido vorbeigezogen ist.

Wir waren Anfang Dezember dort und konnten von der Vorsaison profitieren: Sämtliche Preise sind gut verhandelbar und auch abends war immer ausreichend Platz in den Restaurants und Bars.

Am einfachsten und komfortabelsten erreicht ihr El Nido ab Manila mit dem Flieger von ITIAIR. Günstige Flüge nach Manila könnt ihr auf übrigens auf momondo finden.

Der Direktflug mit Platz für ca. 50 Personen wird dreimal täglich angeboten und landet auf einem kleinen Flugplatz ca. 20 Minuten von El Nido entfernt.

Der Haken: Die Flüge sind mit ca. 120 Euro pro Strecke verhältnismäßig teuer und können nur über eMail oder Telefon gebucht werden.

Wesentlich billiger geht es, wenn ihr den Flieger von Manila nach Puerto Princesa nehmt (z.B. mit der empfehlenswerten Cebu Pacific Air für ca. 15-20 Euro und von dort mit einem Minivan die knapp 6-stündige Fahrt nach El Nido aufnehmt (ca. 10-12 Euro).

Die Straßen zwischen Puerto Princesa befinden sich derzeit teilweise in Bau, so dass ihr dank der vielen Schlaglöcher hin und wieder ordentlich durchgeschüttelt werdet.

Ein Platz direkt neben dem Fahrer ist hierbei sicherlich von Vorteil.

Ihr könnt El Nido natürlich auch mit dem Boot erreichen. Dazu nehmt ihr die Fähre ab Coron, die in ca. 8 Stunden nach El Nido tuckert. Die Fähre fährt grundsätzlich jeden Tag, allerdings kann es bei schlechtem Wetter und hohem Wellengang durchaus vorkommen, dass die Fahrt gestrichen wird.
Eine wesentlich aufregendere und erlebnisreichere Variante ist eine fünftägige Tour mit Tao Philippines von Coron nach El Nido. Wieso ihr diese Tour auf jeden Fall machen solltet, lest ihr hier.

Vor allem für die Tagestouren in das Bacuit Archipel ist El Nido bekannt. Dabei ist es lustiger weise so, dass ihr überall und ausschließlich die Wahl habt zwischen (den absolut sprechenden Namen): Tour A, Tour B, Tour C und Tour D. Die Preise bewegen sich zwischen 21 und 34 Euro inklusive Mittagsessen.

Die beliebtesten davon – weil sie aus unserer Sicht auch die besten sind – sind die Touren A und C. Auf diesen Touren könnt ihr schnorcheln, schwimmen und chillen, da die Ziele meist Riffe, Strände oder Lagunen sind.

Außerdem könnt ihr in El Nido Kajaks mieten und Euch auf die Suche nach Eurem einsamen Traumstrand machen. Zudem werden unzählige Wander- und Klettertouren angeboten, bei denen ihr El Nido aus einer ganz anderen Perspektive erleben könnt.

Vor allem zu empfehlen ist eine Rollertour zum Nacpalm Beach. Diese knapp 30 minütige Fahrt führt auf holprigen, schmalen Sträßchen durchs Hinterland von Palawan. Am Nacpalm Beach erwartet Euch dann ein großer, flach abfallender Sandstrand mit türkisblauem Wasser, an dem ihr durchaus einen ganzen Tag verbringen könnt.

Da am Strand von El Nido ziemlich viele Boote ankern ist das Baden dort nicht wirklich zu empfehlen. Auch in Corong-Corong ist das Baden eher schlecht möglich, da das Wasser dort relativ flach ist. Deswegen: Kajak oder Roller schnappen und einen Badetag an einem der super schönen umliegenden Strände machen!

Es sind zwar nicht übermäßig viele Touristen in El Nido. Aber wenn trotzdem 10 Boote mit jeweils 20 Personen täglich dieselbe Tour fahren, in der selben Richtung, mit den selben Zielen, zur selben Uhrzeit, könnt ihr Euch vorstellen, dass an den unterschiedlichen Tourstopps durchaus viel los sein kann.

Und wenn dann noch dazu kommt, dass ganze Rudel nicht-schwimmen-könnender Chinesen & Koreaner sich an Schnüren laut schreiend durchs Wasser ziehen lassen, kann die Atmosphäre in einer kleinen

Lagune schnell dahin sein und die Enttäuschung ist groß!

Deswegen haben wir hier zwei Tipps für Euch, um das ganze zu umgehen:

1. Ihr vereinbart mit dem Kapitän Eures Bootes, dass er die Ziele der jeweiligen Tour in umgekehrter Reihenfolge anfahren soll.
   Das hat zwar zur Folge, dass der ein oder andere Stopp bereits im Schatten liegt, aber ihr seid trotzdem in den meisten Fällen allein. Auch die Vorsaison Anfang Dezember trägt dazu bei, dass dort einfach weniger los ist.
2. Wenn ihr noch ungestörter sein wollt – und dadurch die Schönheit noch besser genießen könnt – macht folgendes: Schließt Euch zu dritt oder viert zusammen und bucht in Corong-Corong (zum Beispiel direkt im Greenviews oder beim benachbarten Tanduan Tours) ein ganzes Boot. Bei vier Personen macht das ca. 20 Euro pro Nase (inklusive Schnorchelausrüstung und Mittagessen). Wenn ihr dann noch den ersten Tipp befolgt, seid ihr garantiert alleine an den entsprechenden Spots und könnt so die Schönheit der Natur vollends genießen.

Wir haben all unsere Touren über Tanduan Tours gemacht und waren damit überglücklich! Die Crew hat die Orte vermieden, vor denen bereits mehrere Boote angelegt haben und uns immer wieder interessante Dinge unter Wasser gezeigt! Das Essen, das sie uns zubereitet haben war einfach nur köstlich! So frisch und lecker! Und das Beste war dabei noch, dass wir an einsamen Stränden zu Mittag gegessen haben! Was würden wir dafür jetzt geben, in diesem Moment dort zu sein!

Als Unterkunft ist in und um El Nido für jeden Geldbeutel etwas dabei: Von sehr einfachen Unterkünften und Gästehäusern bis hin zu absoluten Luxus-Resorts.

Wir können wärmstens das Greenview im benachbarten Corong-Corong empfehlen. Die ruhigen, kleinen Hüttchen (mit und ohne Klimaanlage) liegen direkt am Strand und

bieten eigentlich alles, was man für eine erholsame Auszeit benötigt: Hier könnt ihr den ganzen Tag die Ruhe und die tolle Aussicht genießen. Vor allem die

spektakulären Sonnenuntergänge sind wirklich sehenswert. Tagsüber ist es hier fast wie ausgestorben, da fast alle Touristen Touren ins Bacuit Archipel unternehmen.

In der Hauptsaison empfehlen wir Euch, per eMail zu reservieren, da das Greenviews mittlerweile sehr beliebt und deswegen häufig ausgebucht ist.

Abends bietet allerdings El Nido wesentlich mehr: Das Angebot an tollen Restaurants ist wesentlich größer und auch für das Bier oder den Cocktail danach gibt es genügend Möglichkeiten.

Kulinarische Tipps – Wo essen gehen?

El Nido Corner

The Alternative Inn

Als wir vergangenes Jahr in El Nido waren, wurde bereits mit der Planung eines größeren Flughafens begonnen. Ein größerer Flughafen bedeutet unweigerlich, dass El Nido zukünftig auch direkt von größeren Fluggesellschaften bequem angeflogen werden kann.

Aufgrund der teilweise noch relativen schlechten Anbindung ist El Nido momentan noch recht abgelegen und nur mit Anstrengung zu erreichen. Das wird sich auf jeden Fall dann ändern. Es ist vorauszusehen, dass El Nido dann zu einem Pauschaltourismus Ziel verkommt, mit der Gefahr, dass dort früher oder später thailändische Verhältnisse vorherrschen.

Und wo es zukünftig vermutlich Geld zu verdienen gibt, sind auch große Investoren nicht weit: So sind beispielsweise am heute noch menschenleeren Nacpalm Beach bereits sämtliche Grundstücke an Investoren verkauft. Diese sind bereits mit Holzmarkierungen abgesteckt und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis hier die ersten Hotels aus dem Boden schießen. Des Weiteren plant die Ayala-Gruppe mit ihrem Projektentwickler El Nido Resorts auf Palawan ein neues Resort mit dem Namen “Lio” zu bauen, das bis zu 1200 Zimmer verfügen soll. Der Spatenstich dafür ist im Jahr 2019 geplant!

Bereits zum jetzigen Zeitpunkt steigen die Preise und so liegt das Preisniveau in El Nido und Umgebung schon heute weit über dem philippinischen Durchschnitt.

Für europäische Verhältnisse ist es zwar nach wie vor recht günstig, allerdings werden sich die Angebote mehr und mehr an den gut zahlenden Besuchern und Pauschaltouristen orientieren.

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