Zum Abschluss unserer Hochzeitsreise haben wir einen wunderschönen Tag in Stone Town, der Altstadt Zanzibar Citys verbracht. Welche Sehenswürdigkeiten und Highlights es in Stone Town gibt und was ihr dort alles an einem Tag erleben könnt, haben wir für Euch in diesem Artikel zusammengefasst.
Stone Town
Stone Town ist das Herzstück der Hauptstadt Sansibars und besitzt eine beeindruckende, aber auch traurige Geschichte. Sansibar war nicht nur wichtiger Handelsplatz von Gewürzen und anderen Waren, sondern auch Umschlagsplatz des Skalvenhandels.
Arabische, afrikanische, indische und durch die Kolonialzeit auch westliche Einflüsse haben sich in den Kulturen vermischt.
Der Name „Stone Town“ stammt aus der Zeit, als die Araber aus Korallensteinen Häuser bauten, eine für Ostafrika untypischen Bauweise. Seit 2000 zählt Stone Town nun mit seinen Kolonialbauten und Häusern aus Korallenstein zum UNESCO Weltkulturerbe.
Unser Hoteltipp für Stone Town
Übernachtet haben wir im Hotel Al-Minar, das sehr zentral in Stone Town liegt. Zu den Forodhani Gardens und dem Old Fort sind es nur in etwa fünf Gehminuten. Zudem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis hier wirklich super! Für ein geräumiges Doppelzimmer mit Frühstück haben wir nur 65 Dollar gezahlt.
Die Zimmer sind sehr sauber, großzügig, haben ein bequemes Bett und verfügen über eine Klimaanlage. Bei eurer Hotelwahl solltet ihr unbedingt darauf achten, dass das Hotel über eine Klimaanlage verfügt, denn in Stone Town kann es unerträglich heiß werden.
Das Al-Minar besitzt eine ganz nette Dachterrasse, auf der man am Morgen Frühstücken kann. Neben westlichem Frühstück mit Eiern, Toast und Früchten gibt es hier auch indische Leckereien.
App Tipp: MapsMe
Damit ihr bei Eurer Tour durch die Altstadt nicht den Überblick verliert, empfehlen wir Euch die kostenlose App MapsMe herunterzuladen. Diese App ist wirklich super und hat uns schon sehr oft bei der Orientierung und Navigation geholfen – ganz ohne WLAN und Internetverbindung. Bei dieser App kann man sich nämlich eine Karte von einem Land herunterladen und offline darüber verfügen.
Alle wichtigen und interessanten Orte wie Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels kann man vorher mit einer Stecknadel markieren und über GPS ganz bequem zum gewünschten Ziel navigieren lassen. Planloses umherirren adé!
Tourguides
Worauf ihr Euch gleich zu Beginn einstellen könnt: Ihr werdet an jeder Ecke angesprochen, ob ihr nicht einen Tourguide haben möchtet. Die Jungs sind zwar alle ganz nett, aber es kann doch ziemlich nerven, wenn man auf Schritt und Tritt verfolgt wird.
Wer keinen Tourguide möchte, der kann sie mit einem höflichen Nein oder einer Ausrede meist ganz schnell abwimmeln.
Kleidung
Da Sansibar fast ausschließlich muslimisch ist, sollten Frauen ihre Schultern und Knie bei einer Stadttour bedecken. Es ist eine Sache von Respekt, die man den Einheimischen entgegen bringen sollte oder sogar muss. Uns sind immer wieder Touristinnen begegnet, die in knappen Shorts und Bauchfrei durch die Stadt geschlendert sind. Sowas können wir einfach nicht verstehen und dafür müssen wir uns zum Teil echt fremdschämen.
Bedeckt werdet ihr Euch auch viel wohler fühlen, wenn ihr durch die Märkte und engen Straßen schlendert. Vor allem dann, wenn ihr als Frau alleine unterwegs seid.
Diebstähle
Um Euch vor Diebstählen zu schützen, solltet ihr abends und nachts nicht am Strand und durch enge Gassen laufen. Überfälle sind nämlich in Stone Town keine Seltenheit.
Fremden solltet ihr auf keinen Fall mitteilen, in welchem Hotel ihr übernachtet. Wertsachen sowie Geldbeutel schließt ihr am Besten im Safe in Eurem Hotel ein. Lediglich ein wenig Bargeld für den Stadtbummel einstecken – so seid ihr immer auf der sicheren Seite.
Stadttour durch Stone Town
Forodhani Gardens
Der Forodhani Garden ist ein kleiner Park direkt an der Hafenpromenade im historischen Stadtkern. Hier spielt sich das Leben vor allem am Abend ab, wenn ab 18 Uhr die Garküchen aufgebaut werden.
Old Fort (Arabisches Fort)
Hinter den Forodhani Gardens befindet sich in unmittelbarer Nähe das Old Fort, das 1698 erbaut wurde. Es diente früher als Marktplatz oder sogar mal als Gefängnis. Heute wird das Amphitheater für Konzerte und Events genutzt.
House of Wonders (Beit al-Ajaib)
Das House of Wonders wurde 1883 erbaut und befindet sich direkt an der Hafenpromenade. Es diente als Zeremonienpalast für den Sultan von Oman.
Den Namen „House of Wonders“ bekam das Gebäude, weil es das erste in ganz Ostafrika war, das Elektrizität und einen Aufzug besaß.
Heute beherbergt es das National Museum of Zanzibar. Der Beherbergt heute das National Museum of Zanzibar. Das Gebäude ist zum Teil schon sehr verfallen und der Eintritt in das Museum lohnt sich eher nicht.
Friedhof der Sultane & Palace Museum (Beit-el-Sahel)
Ein paar hundert Meter weiter befinden sich das Palace Museum und der Friedhof der Sultane.
Das Palace Museum war einst der Sultanspalast und diente als Regierungssitz und Wohnhaus der amtierenden Sultane. Heute dient es als Museum und beherbergt viele alte Geschenke früherer Staatsoberhäupter. Die Raume sind zum Teil noch ganz gut erhalten und mit den alten Möbeln der damaligen Zeit ausgestattet. Interessant ist hier auch, dass die Geschichte der Prinzessin Salme dokumentiert wurde, die einen deutschen Geschäftsmann heiratete.
Die Qualität eines Museums auf Sansibar darf man aber auf keinen Fall mit Westlichen Standards vergleichen. Hier lohnt sich der Eintritt schon eher!
Old Dispensary
Folgt man der Mizingani Road nun weiter, gelangt man zur Old Dispensary. Das Gebäude wurde früher als Klinik und Apotheke benutzt und dient heute als Herberge für das Stone Town Cultural Center.
Das Gebäude ist wirklich sehr schön anzuschauen und besticht mit einer tollen Architektur.
Durch das Straßengewirr Stone Towns schlendern & Souvenirs shoppen
Von hier aus kann man sich nun in das Straßen Labyrinth von Stone Town stürzen. Es wäre ein Wunder, wenn man sich hier nicht verlaufen würde.
Es ist drückend heiß in den Straßen von Stone Town und man hangelt sich von Schatten zu Schatten.
In den engen Gassen gibt es einiges zu entdecken: orientalische Bauten, aufwendig verzierte Türen, neugierige Kinder und immer wieder steigen einem fremde Düfte in die Nase.
„Jambo“ und „Karibu rafiki“ tönt es aus allen Ecken, um die Touristen in ihre Läden zu locken. Souvenirstände gibt es hier unzählige! Von Maasaiketten über Bilder und Bilderrahmen könnt ihr hier alles mögliche kaufen.
Darajani Market
Der Darajani Market ist der Hauptbasar von Sansibar. In dem wirren Labyrinth aus Verkaufsständen, gibt es von Fisch über Gewürze und Kleidung bis hin zu Elektrogeräten so ziemlich alles zu kaufen.
Solltet ihr hier Gewürze kaufen wollen, müsst ihr hartnäckig verhandeln.
Anglikanische Kirche
Ganz in der Nähe des Darajani Marktes findet man die Anglikanische Kirche, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Genau dort, wo der Altar errichtet wurde, wurden früher die Sklaven ausgepeitscht. An diesen dunklen Teil der Geschichte erinnern ein Denkmal und ein Museum direkt neben der Kirche.
Shiva Shakti Hindu Temple & St. Josephs Cathedral
Durch die Moscheen, Kirchen und Tempel kann man die Vermischung der Kulturen auf Sansibar deutlich wahrnehmen. Die Stadt hat afrikanische, arabische, indische und europäische Einflüsse mit einer traurigen und beeindruckende Geschichte zugleich.
Spuren vom Menschenhandel: Kelele Square, Suicide Alley & Hurumzi Street
Hurumzi leitet sich aus “Huru-Muuze” ab, was so viel bedeutet wie “Lass ihn frei”. Dies stammt aus der Zeit als der Sklavenhandel verboten wurde. Da die Sklavenbesitzer sich weigerten, ihre Sklaven freizulassen, mussten die Briten die Sklaven freikaufen.
Auf dem Kelele Square wurden früher die Sklaven zum Verkauf angeboten. Ganz in der Nähe davon befindet sich auch die Suicide Alley, in der viele Sklaven sich umbrachten, bevor sie auf dem Markt verkauft werden konnten. Heute kann man davon zwar nichts mehr erkennen, aber die Vorstellung daran, lässt es einem kalt den Rücken runter laufen.
Reiseführer:
Wenn ihr noch mehr über die Geschichte Sansibars erfahren möchtet, dann empfehlen wir Euch den Stefan Loose Reiseführer, der uns auch auf unserer Reise begleitet hat:
Strandpromenade von Stone Town
Auch einen Strand gibt es in Stone Town. Hier befinden sich auch eine Reihe von Restaurants und Bars direkt am Strand. Direkt am Strand könnt ihr auch Touren zu den umliegenden Inseln buchen.
Nach Einbruch der Dunkelheit solltet ihr keine Strandspaziergänge mehr unternehmen, da immer wieder Überfälle und Taschendiebstähle vorkommen.
Sonneuntergang in Stone Town erleben
In Stone Town kann man Sonnenuntergänge wie aus dem Bilderbuch erleben. In der Shangani Street befinden sich mehrere Bars mit einer tollen Dachterrasse und Blick aufs Meer. Bei einem leckeren Sundowner haben wir auf der Dachterrasse vom Africa House Hotel den wunderschönen Sonnenuntergang beobachtet. Wie für die Touristen bestellt, sind die Fischer mit ihren Dhows passend zum Sonnenuntergang zurückgekommen und haben uns wunderschöne Motive beschert.
Da hier wirklich sehr viel los ist, solltet ihr hier nicht zu spät kommen, um noch einen schönen Platz zu bekommen.
Essen gehen in Stone Town
Wir haben am Abend auf dem Forodhani Food Markt gegessen. Täglich werden dort ab 18 Uhr kleine Garküchen aufgebaut, bei denen es Fisch und andere landestypische Speisen gibt. Nach Herzenslust kann man sich hier durchschlemmen.
Sofern keine Preise dran stehen, solltet ihr auf jeden Fall versuchen zu handeln. Der Markt wird hauptsächlich von Touristen besucht, daher sind die Preise etwas höher. Wer es noch authentischer mag, der sollte auf den Food Market beim Darajani Markt gehen, wo hauptsächlich Einheimische hingehen.
Unbedingt probieren solltet ihr die Zanzibari Pizza (mit Ei). Bei Fisch und Fleisch solltet ihr allerdings aufpassen, da die Spieße nicht immer frisch sind und zum Teil schon ein paar Tage alt sein können. Deshalb solltet ihr solche Gerichte eher von kleineren Ständen mit weniger Auswahl nehmen.
Auch Vegetarier kommen hier auf ihre Kosten! Neben Maiskolben, Samosas, süße Kartoffeln und vielen anderen Gerichten gibt es hier auch super leckere Süßspeisen!
Außerdem solltet ihr den Zuckerrohrsaft probieren, der frisch vor Euren Augen gepresst wird.
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Hallo Anna und Dominik,
wir überlegen ob wir im September unseren Urlaub auf Sansibar planen sollen oder nicht. Da mein Mann und ich Fotografen sind, reizen uns natürlich neben Traumständen vor Allem Menschen (Einheimische), Dörfer, Märkte usw. Wir würden einige Tage z. B. in Matemwe und ein paar Tage in Stone Town verbringen wollen. Erst einmal vielen Dank für euren tollen Blog, dieser hat uns noch neugieriger auf diese Insel gemacht!
Wir haben 3 wichtige Fragen, vielleicht könnt ihr weiterhelfen: 1. könnt ihr empfehlen eigenständig mit einem Mietwagen die Insel zu erkunden? 2. Kann man angstfrei mit seinem Kameraequipment durch die Stadt bzw. Dörfer usw. laufen? 3. Ihr schreibt zu Stone Town, dass man nicht nach Einbruch der Dunkelheit an den Strand oder durch schmale Gassen gehen soll – aber wie kann man dann abends essen gehen, z. B. zu den Garküchen am Forodhani Food Markt (hier wäre normalerweise auch die Kamera mit dabei…) oder in die Restaurants am Strand?
Wir bewegen uns im Urlaub gerne in weniger touristischen Gegenden, wir waren auf Kuba mit unseren Kameras im Armenviertel von Santiago de Cuba unterwegs, in Havanna haben wir die „Arbeiterfähre“ rüber nach Casablanca genommen und sind auch dort mit unseren Kameras durch die Straßen gelaufen, wir waren mit unserem Leihwagen in kleinen Orten abseits von jeglichem Tourismus unterwegs – aber auf Kuba muss man definitiv keine Angst haben.
Wir freuen uns, wenn ihr unsere Fragen beantwortet und sind sehr gespannt!
Liebe Grüße aus dem Saarland
Michaela & Michael